Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall von Christian Handel
Das verborgene Zimmer von Thornhill Hall – Christian Handel – Fantasy – Ueberreuter Verlag – 2022 – Hardcover – 381 Seiten – 20€ – ab 12 Jahre – Einzelband – ♥♥♥♥♥/5
Hattet ihr schon mal ein Book Blind Date?
Als ich dieses Fantasy Jugendbuch auf TikTok gesehen habe, war ich Schock verliebt und habe es gleich, ohne zu wissen worum es geht – und es war mir auch egal, weil ich wollte es unbedingt haben – bei Chest of Fandoms bestellt.
Auch als es ankam habe ich mir nicht den Klappentext durchgelesen, sondern habe mich gleich an die Geschichte gemacht. Und was soll ich sagen, es hat sich absolut gelohnt das Buch hat nicht nur ein wunderschönes Cover und einen bezaubernden Buchschnitt, auch die Geschichte darin hat mich berührt und mir wundervolle Lesestunden beschert.
Worum es in der Geschichte geht
Der 16 jährige Colin soll seinen Sommer bei seiner Mutter, die ihn vor 10 Jahren verlassen hat, auf Thornhill Hall verbringen. Mit Wut im Bauch reist er an. Die erste Begegnung mit dem jungen Theodor McKenzie mach es nicht besser. Und als ihm ein Unglück geschieht und Colin nur 3 Tage hat, um es in Ordnung zu bringen, fängt er an sein Leben und die Umstände, die dazu geführt haben anders zu sehen. Mit neuen Freund an seiner Seite und dem jungen, attraktiven Theodor ~ der wohl doch nicht so übel ist ~ erlebt er den wahrscheinlich aufregendsten Sommer seines „Lebens“.
Zur Geschichte:
„Das ganze Leben ist eine Mutprobe.“…
Die Geschichte spielt 1897 in England. Aus der Sicht von Colin werden die Geschehnisse auf Thornhill Hall geschildert. Zu Beginn begegnen sich Colin und seine Mutter, die er seit 10 Jahren nicht gesehen hat. Deutlich unterkühlt fällt das Wiedersehen aus. Dem Jungen ist ab zu spüren wie wütend und enttäuscht er ist. Im Verlauf der Erzählung werden aber auch die widersprüchlichen Gefühle seiner Mutter gegenüber sehr deutlich. Eine Mischung aus Sehnsucht nach Sicherheit und die Angst vor Enttäuschung.
Die Storyline ist geheimnisvoll, spannend und hält einiges an unvorhersehbaren Wendungen bereit. Teilweise hat es ein bisschen etwas von einem Krimi.
Das Setting ist super schön. Thornill Hall und auch der dazu gehörige bunt beblühte Garten sind zauberhaft beschrieben.
Das Thema, des verlassen worden sein, das Christian Handel für sein Fantasy Jugendbuch gewählt hat, ist berührend und nachvollziehbar beschrieben.
Trotzdem ist es keine traurige Erzählung. Die zarte Lovestory und die Vielfalt an unterschiedlichen Charakteren lockern alles auf.
Die Charaktere:
Eine kunterbunte Mischung der unterschiedlichsten Charakter treffen hier aufeinander und waren perfekt aufeinander abgestimmt. Obwohl es einige Protagonisten waren, hatte ich keine Probleme damit den Überblick zu behalten. Ganz im Gegenteil für mich hat es dem Haus und der Geschichte leben eingehaucht und ich mochte sie alle.
Jeder für sich hatte seine ganz eigenen Hintergründe und hat somit zum großen Ganzen beigetragen.
Der Schreibstil:
Besonders gern mag ich die „Ich-Form“ und für diese Geschichte war sie perfekt gewählt. Es half mir mich in Colin zu versetzen und alles was er fühlte auch zu fühlen. All seine Emotionen kamen bei mir an. Das Anwesen war wunderschön beschrieben, atmosphärisch und lebendig. Die Ausführungen des Autors sind nicht ausschweifend, aber auch nicht zu kurz, so dass sich der Leser alles sehr gut vorstellen kann.
Mein Fazit:
Es war das erste Buch, das ich von Christian Handel gelesen habe und wird definitiv nicht das letzte sein. Mir hat die Geschichte so, so gut gefallen. Sie war spannend, berührend, hatte Wendungen, die ich nicht erwartet hatte und hat mich an ein wunderschönes Setting, des alten Englands entführt. Die Charaktere waren liebenswert und super beschrieben. Die „Ich-Form“ hat mich mit Colin fühlen lassen. Der Schreibstil an sich war total meins. Und obwohl es einiges an Charakteren gab war es mir nicht zu viel, weil es die Geschichte lebendig gemacht hat. Das Thema „verlassen werden“ ist kein Einfaches, aber Christian Handel hat es sehr einfühlsam beschrieben und hat aus seiner Erzählung einen Aufruf zur Mut gemacht. Mut zu Verzeihen + Mut auf einen Neuanfang.
„Das ganze Leben ist eine Mutprobe.“
Absolute Leseempfehlung für jeden 🙂
Weitere Meinungen findest du bei:
bibilotta.de
mandysbuecherecke.de
tthinkttwice.de
5 Kommentare
Bibilotta
DANKEDIR FÜRS VERLINKEN – und tolle Rezi auch von dir 😉
Deine Farbschnittausgabe sieht aber auch echt klasse aus 😉
Da werd ich ja fast neidisch *lach*
Claudi
Halli Hallo 🙂 von Herzen gerne. Ja, ich bin auch ganz verliebt in das Buch =)
Pingback:
Aleshanee
Schönen guten Morgen!
Haha, ja das kenne ich: ich sehe ein Buch und bin so verzaubert allein vom Aussehen, dass ich es lesen mag 🙂
Mittlerweile lese ich auch oft nicht mehr den Klappentext – weil sie entweder nichtssagend sind, also auf zig andere Geschichten passen würden, oder Spoiler drin haben…
Wobei ich mir dann aber schon meist ein paar Rezensionen durchlese um einen Eindruck zu bekommen.
Von Christian Handel hab ich bisher nur die beiden Hexenwald Chroniken Bücher gelesen, die haben mir sehr gefallen!
Schön dass dich das Buch auch vom Inhalt her so begeistern konnte 🙂
Liebste Grüße, Aleshanee
Claudi
Hallo Aleshanee 🙂
damit hast du recht. Klappentexte sind immer sehr vage oder zu detailliert. Irgendwie war es schön nicht zu wissen worum es geht. Das hat sich freier angefühlt 😀
Hab ein zauberhaftes Wochenende.
Liebe Grüße, Claudi