LondonWhisper 1
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#London Whisper 1 von Aniela Ley

#London Whisper ~ Als Zofe ist man selten online – Aniela Ley – Regency Romantasy – dtv Verlag – 2022 – Hardcover – 332 Seiten – 15€ – ab 12 Jahre – #LondonWhisper Reihe – ♥♥♥♥♥/5

Weitere Bände:

Band 2: #LondonWhisper ~ Als Zofe tanzt man selten (aus der Reihe), bereits erschienen

Band 3: #LondonWhisper ~ Als Zofe küsst man selten den Traumprinz (oder doch?), erscheint im Juni 2023

Seid ihr Coverkäufer?

Dieses Buch war – mal wieder – ein absoluter Coverkauf. Tatsächlich hatte ich gar nichts erwartet und habe ganz viel bekommen. Was eine nette Geschichte für zwischendurch hätte werden sollen hat sich als eine warme, herzliche und wertvolle Erzählung entpuppt. Also freue ich mich heute euch dieses herrliche Buch vorzustellen.

Worum es in der Geschichte geht:
Die 15 jährige Zoe – bekennender Jane Austin Fan und Liebhaberin der Regency Zeit – macht ein Austauschjahr in Dunwick House in London. Gemeinsam mit ihren Freundinnen findet sie auf dem Dachboden des Anwesens einen alte Spiegel. Was Zoe nicht weiß ist, dass auf ihm Mondscheinmagie liegt. Ehe sie es sich versieht erwacht sie, als Zofe Traudelwald, im London 1816. Zu dieser Zeit ist Dunwick House eine Schule für Zofen. Für die junge Potsdamerin ist heute der Tag an dem sie ihre erste Arbeitsstelle antritt. Völlig davon überzeugt das dies ein sehr realer Traum ist lässt sie sich auf alles ein. Doch leider ist es kein Traum. Zoe sitzt fest in ihrer liebsten Epoche und macht das Beste daraus. Während sie mysteriöse Begegnungen hat, einen Weg zurück nach Hause sucht und ihrer Herrin, der jungen Clair Arlington, zur Seite steht ist sie drauf und dran ihr Herz an den attraktiven, unkonventionellen, französischen Lord Falcon-Smith zu verlieren.

Zur Geschichte:

Frauensolidarität klappte doch bestimmt auch, ohne dass man auf die Erfindung des Internets warte musste. Oder anders gefragt: Was war das Instagram des 19. Jahrhunderts?“…

Die Geschichte beginnt mit einem kurzen Prolog. In den ersten Kapiteln lernt der Leser Zoe kennen und erfährt wie sie im Jahr 16 landet.

Mitten im Geschehen werden die Eindrücke der Regency Zeit vermittelt. Sprache, Umgebung und Etikette werden sehr gut vorstellbar und atmosphärisch beschrieben. Man nimmt an Zoe’s Leben als Zofe teil und lernt die liebenswürdige Protagonistin noch näher kennen. Mit ihrer Herrin – Lucie – kommt ein weiterer interessanter Charakter hinzu, der viele Ängste junger Mädchen spiegelt. Das Thema „Schüchternheit“ wird sehr intensiv behandelt, aber auch auf Ängste, Solidarität unter Frauen, Freundschaft, die erste Liebe und vieles mehr wird eingegangen.

Die Mondscheinmagie ist eine mysteriöse Sache und verleiht der Erzählung die nötige Spannung, während man mit Zoe mit fiebert, ob sie einen Weg nach Hause findet. Unheimliche Begegnungen und eine geheimnisvolle Gesellschaft machen alles noch interessanter.

Die taffe, kreative und einfühlsame Protagonistin mischt die Regency Zeit, mit ihrer für damalige Verhältnisse unkonventionellen Art, auf. Sie weißt damit immer wieder auf die Missstände dieser Epoche hin. Sie ermuntert ihre LeserInnen mutig zu sein, sich nicht isoliert zu fühlen, unterstreicht den Wert einer guten FreundIn und eines offenen Gesprächs.

Die Charaktere:

Zoe, ist einfach toll. Sie ist offen, fröhlich, herzlich, schlagfertig und positiv. Mit ihren 15 Jahren sehr bedacht, hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich sie älter geschätzt. Sie bringt Schwung in die Geschichte, ebenso wie sie ihr Tiefe verleiht. Ich bin hin und weg von der Hauptprotagonistin. Wie sie sich rührend um Lucie kümmert, Menschen mit Verständnis entgegen geht und nie ein böses Wort verliert ist bezaubernd.

Clair, ist genauso ein bezaubernder Charakter. Die Entwicklung, die sie ab dem Zusammentreffen mit Zoe macht, war rührend. Clair wird von Angst geplagt, der sie sich mutig mit der Unterstützung ihrer neuen Freundin entgegenstellt. Dieser Weg war einfühlsam beschrieben. Die Tipps, die das schüchterne Mädchen an die Hand, bekommt sind sinnvoll und umsetzbar.

Natürlich darf der Herz Bube in einer Romantasy nicht fehlen. Lord Falco-Smith, Hayden ist 20 Jahre und studiert. Er ist witzig, charmant, sehr gut aussehend und hat ein Geheimnis. Mit seiner neckenden, aber liebevollen Art bringt er die Damenwelt in Aufruhr.

Schreibstil:

Aniela Leys Schreibstil ist einfach gehalten, aber sehr bildlich und lebhaft. Die Atmosphäre der zeit und die Gefühle der Protagonisten kamen bei mir an. Besonders herzlich und warm war Zoe beschrieben, so dass ich sie manchmal einfach umarmen wollte. Die Länge der Kapitel war teilweise etwas lang, doch nie zu langatmig.

Mein Fazit:

Eine warme und herzliche Zeitreise ins London 1816, mit einer absolut liebenswerten Hauptprotagonistin. Jede Seite dieses Buches habe ich genossen. Das Setting und die Charaktere waren herrlich. Dank des einfach gehaltenen, aber lebendigen und bildlichen, Schreibstils sehr gut vorstellbar.

Es hat mich sehr überrascht wie wertvoll die Fantasy Erzählung war. Aniela Ley spricht über ihre Protagonistin viele wichtige Themen an: Angst nicht gut genug zu sein, Solidarität unter Frauen und ebenso wie wichtig eine gute Freundin sein kann.

Zoe hat mich mit ihrer offenen, fröhlichen und unvoreingenommenen Art sofort für sich gewonnen. Aber auch die Romantik, samt der ersten zarten Liebe kommt nicht zu kurz. Das alles gemischt mit einer Brise Mondscheinmagie, Geheimnissen und mysteriösen Begegnungen hat mir zauberhafte, wohlfühl Lesestunden beschert. Absolute Leseempfehlung.

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