Ever & After von Stella Tack

Ever & After ~ Der schlafende Prinz – Stella Tack – Ravensburger – 2023 – Urban Fantasy – 567 Seiten – 16,99€ – ab (meine Empfehlung) 16 Jahre – 1 Band der Dilogie – ♪ ♪ ♪ ♪ ♪ /5

Zu Weihnachten habe ich von meiner Tochter dieses wunderschöne Buch geschenkt bekommen. Ich war sofort verliebt in den Farbschnitt.

Ich liebe Märchen und Märchenadaptionen. Vor den Grimm`schen habe ich allerdings echten Respekt, die sind mir meist zu grausam. Ich hätte es also wissen müssen was auf mich zu kommt und bin trotzdem noch total verstört – im positiven Sinne.

Stella Tack schreibt in ihrer Danksagung:

„Jetzt haben wir ein Buch, das wirklich nicht geschrieben werden wollte, aber dann doch knapp 570 Seiten dick wurde.“

Nun, ich persönlich freue mich, dass das Buch geschrieben und veröffentlicht wurde. Denn ich fand es krass. Krass kreativ. Ich werde noch lange darüber nachdenken und kann es kaum erwarten, dass Band 2 im November dieses Jahr erscheint. Stella Tack ist uns noch das glückliche, untote Hühnchen schuldig.

Jetzt aber mal zur Geschichte:

„Es war einmal ein Prinz im Sarg,

der ihn im tiefen Schlaf verbarg.

All Magie seitdem verschwand,

überall im ganzen Land.“

Rain, als blaublütige Nachfahrin einer Märchenfamilie muss, laut Prophezeiung, an ihrem 18ten Geburtstag versuchen den schlafenden Prinzen, mit einem Kuss, zu erwecken. Darauf hat sie überhaupt keine Lust. Sie will möglichst schnell aus dem verschlafenen Dorf verschwinden und Musik machen. Weit weg von all dem Märchenkram und ihrer strengen Großmutter.

Allerdings hat sie an ihrem Geburtstag die Rechnung ohne den Märchenrat gemacht. Und so kommt es, dass sie einen wirklich sehr toten Prinzen küsst. Das ihr Kuss Sodom und Gomorrah über England bringt, damit hat keiner gerechnet. Und so beginnt die Prophezeiung in Wellen über das Land zu schwappen. Mittendrin Rain und ihre Freunde.

Zur Geschichte:

„Grimm“ trifft auf „The Walking Dead“.

Auf den ersten 100 Seiten lernt der/die Leser: in Rain und ihre Freunde Buh und Avery kennen.

Die Geschichte ist packend aufgebaut und sehr lebendig erzählt. Mir persönlich hat es großen Spaß gemacht sie zu lesen. Ich war regelrecht gefesselt. Und sehr neugierig darauf wie es mit Rain, Avery und dem schlafenden Prinzen weitergeht. Stellenweise ist es ziemlich brutal und verstörend. Besonders Kapitel 9 hat mir zu gesetzt. Aber so sind die Grimm Märchen nun mal.

Die Geschichte ist spannend, fesselnd und extrem kreativ. Stella Tack behält sich hier ihre künstlerische Freiheit vor und das hat mir super gefallen.

Der Verlauf der Story ist durchweg spannend. Es gibt keine unnötigen Informationen, alles ist wichtig. Natürlich kommt auch das Herz nicht zu kurz. Etwas Love Story darf nicht fehlen. Aber sie nimmt keinen zu großen Raum ein.

Die Charaktere sind greifbar, sympathisch, witzig. Ein bisschen überspitzt, aber das passt perfekt zu Märchen.

Mein Liebster Charakter war Avery, den fand ich super locker und humorvoll. Aber auch Rain, als Hauptprotagonistin, kann sich sehen lassen. Rain war für mich als Charakter greifbar, sympathisch. Sie hat die typischen Teenager Probleme. Sie will aus einem System ausbrechen, das ihr von ihrer Großmutter aufgezwungen wird. Buh’s (später Cole’s) Verhalten hat mich stellenweise an den Film „50 erste Dates“ erinnert 😀

Es gibt so einige Wendungen und Ereignisse, die mich überrascht haben. Und das Ende, ja das ist natürlich ein Cliffhanger.

Meine Meinung / Fazit:

Ich bin ein großer Fan von Stella Tack. Ich mag ihren lockeren und flüssigen Schreibstil. Die Idee verschiedene Märchenfiguren miteinander interagieren zu lassen hat mir super gut gefallen. Die Autorin hat sich die Grimms Märchen zu eigen gemacht und etwas völlig Neues erschaffen. Was wie ein Teenie Fantasy Roman beginnt entwickelt sich zu einer Apokalypse. Ever & After ist wie „Grimm“ trifft auf „The Walking Dead“.

Wo wir schon zu meinen zwei Kritikpunkten kommen. Stellenweise war es brutal, eklig und verstörend. Und hier hätte ich mir eine Triggerwarnung gewünscht. Auch mit der Altersfreigabe, ab 14 Jahren, gehe ich nicht konform. Meiner Meinung nach wäre ab 16 Jahren angebracht. Aber ich bin generell der Meinung, dass Grimm Märchen nicht für Kinder geschrieben wurden. – Kritik Ende – Jetzt wieder zu meinem Lobgesang 😀

Ich war über die kompletten 567 Seiten an dieses Buch gefesselt. Stella Tack brilliert hier mit ihrem lebendigen, märchenhaften Setting und einer wahnsinnig kreativen Storyline.

Besonders gut fand ich ihre selbst erfundenen Märchenstellen, im kleinen schwarzen Buch.

Mir hat die Geschichte super gut gefallen. Über dieses Buch werde ich noch lange nachdenken und freue mich schon auf Band 2.

Absolute Leseempfehlung, für alle die sich von Blut, Gewalt, Körperteilen und Flüssigkeiten nicht triggern lassen und Märchen mal ganz neu erleben wollen.

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