Dark Charm
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Dark Charm von Alex Bell

Dark Charm“ von Alex Bell

cbt Verlag – Juli 2020 – Urban Fantasy – Taschenbuch – 317 Seiten – 13,00 € – Übersetzung: Sabine Reinhardus

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Vielen Dank an Bloggerportal für das Rezensionsexemplar

Magischer, mystischer und fantasievoller geht es glaube ich nicht.“

Ich habe schon sehr lange keine Urban Fantasie Geschichte mehr gelesen und mich riesig auf Dark Charm gefreut. Der Klappentext hat mich mehr als neugierig gemacht, ich liebe Magie und Mystik in Geschichten und New Orleans als Schauplatz hat gerade zu nach mir geschrien. Das Cover ist wunderschön, mystisch und passt perfekt zum Inhalt des Buches, denn Charmes spielen darin eine große Rolle.

Alex Bell ist Kinder – und Jugendbuch Autorin und bisher hatte ich noch nichts von ihr gelesen. Besonders gespannt war ich darauf wie sie die Jude’s Besessenheit von Ivory umsetzt.

Worum es in der Geschichte geht:

Jude lebt in Baton Noir, der Hochburg des Jazz und der Cajou Magie. Jude hat nach einem schlimmen Schicksalsschlag in ihrer Kindheit allerdings kein Interesse an Cajou Magie + will auch nichts damit zu tun haben. Doch den Jazz, den liebt sie und sie spielt auch selbst Trompete.

Als die Cajou-Queen – Ivory Monette – ermordet wird ist Jude eine der Musikerinnen, die auf Ivorys Beerdigung spielen.

Welche Folgen das für sie hat wird ihr erst am nächsten Tag bewusst. Ivory ergreift Besitz von Judes Geist und schließt einen Handel mit ihr ab. Jude hilft Ivory ihren Mörder zu finden + im Gegenzug lindert Ivory die Schmerzen von Judes Vater, der seit einem Sumpfunglück nur noch einen Arm besitzt.

Was Jude nicht weiß ist, dass Ivory ganz andere Pläne hat als sie vorgibt und das alles anders kommt als geplant.

Und dann ist da noch das Phantom, der sein ganz eigenes dunkles Geheimnis hat + sich scheinbar für Jude interessiert.

Zur Geschichte:

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht, Alex Bell entführt einem direkt in eine komplett andere Welt, die aus Judes Sicht, von einem Erzähler, erzählt wird.

Der Schauplatz – Baton Noir – ist fantastisch, bis ins kleinste Detail und sehr atmosphärisch beschrieben. Nach + nach bekommt man einen sehr guten Einblick in die Cajou Magie, wie und wofür sie angewendet wird, welche mystischen und magischen Wesen in und um Baton Noir leben und welche Stellung die Menschen in dieser Gesellschaft haben.

Es ist so ziemlich jedes mystische Wesen dort anzutreffen, von Vampiren über Hexen, Geister, Dämonen, Teufel bis hin zu Feen. Eine große Rolle spielen die Legba, die man Göttern gleichsetzen kann und die von den Einheimischen genauso verehrt wie gefürchtet werden.

Alex Bell bleibt ihrem Leser in keinerlei Hinsicht, auf ihre mystische Welt, eine Erklärung schuldig, alles wird genaustens und gut vorstellbar beschrieben und erklärt.

Teilweise ist es gruselig, manchmal auch etwas eklig, aber vor allem sehr fesselnd.

Die Handlung ist schön ausgedacht + erzählt, das eine oder andere ist etwas vorhersehbar, das fand ich nicht so schlimm, denn wiederum gibt es genug Geheimnisse und Hintergründe zu erforschen und zu erfahren, damit die Geschichte spannend bleibt.

Judes Besessenheit von Ivory wurde sehr gut mit inneren Dialogen gelöst und zum großen Teil hat der Leser mit Jude und ihren Erlebnissen zu tun. Trotzdem lernt man auch Ivory sehr gut kennen, ihre Vergangenheit + ihr Charakter werden lebendig beschrieben, so dass man sich ein gutes Bild von ihr machen kann.

Die Geschichte ist fesselnd + beeindrucken. Die Handlung zieht immer mal wieder etwas an und wird dann auch wieder ruhiger.

Das Ende war nicht ganz nach meinem Geschmack, weil es für mich zu offen war. Vielleicht gibt es noch einen Folgeband, bisher konnte ich das noch nicht herausfinden.

Die Charaktere:

Die Protagonisten waren alle extrem gut ausgearbeitet, sie waren lebendig + greifbar. Ich konnte sie mir super gut vorstellen, mich hinein versetzen und mit ihnen mitfühlen.

Jude, ist eine absolute „Muss man mögen“ Protagonistin.

Sie ist eine wütende, junge Frau, die für ihr zartes Alter schon sehr viel durch gemacht hat und jeden Tag aufs neue mit sich und ihren Lebensumständen kämpft.

Sie war mir sofort sympathisch. Ihr Schicksal ist traurig, ergreifend und hat mich durch und durch berührt. Trotzdem ist sie auch eine Kämpferin + gibt nicht auf. Jude lässt sich nicht unterkriegen. Sie ist nicht naiv, aber Ivorys Angebot ist zu verlockend, um „Nein“ dazu zu sagen + deshalb schiebt sie alle ihre Zweifel und ihre Bedenken zur Seite. Schließlich will sie nur das Beste für ihren Vater, was wiederum für ihren guten Charakter spricht.

Ivory, ist der Inbegriff einer fiesen Hexe. Sie ist böse, egoistisch, gemein und hinterlistig. Sie besitzt weder Mitgefühl noch Skrupel und nutzt Judes Lage komplett für sich aus. Ich mochte sie nicht.

Schreibstil und Lesefluss:

Ich möchte es mal so formulieren, wenn ich mal Sympathie für eine riesige Python empfinde, dann hat es die Autorin richtig drauf.

Alex Bells Schreibstil ist erste Sahne. Sehr bildhaft, detailliert – aber nicht ausschweifend -, mitreißend + atmosphärisch einhüllend.

Sie arbeitet viel mit Metaphern und Personifikation, was mir persönlich immer gut gefällt.

Die Gefühle der Protagonisten wurden transportiert + kamen an. Mit manchen Beschreibungen hat sie bei mir Ekel und Grusel ausgelöst, das hatte ich schon lange nicht mehr.

Der gewählte Sprachstil war jugendlich + somit passend. Die Schauplätze waren bis ins kleinste Detail beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte dort zu sein. Die Magie war spürbar + Judes Besessenheit war fantastisch über innere Dialoge gelöst, so dass Jude, wie auch Ivory für mich greifbar und lebendig waren.

Die Geschichte hat sich leicht, flüssig und fesselnd gelesen.

Meine Meinung:

Dark Charm“ hat mir sehr gut gefallen. Die Idee, die Schauplätze, die Protagonisten und die viele Magie waren fantastisch umgesetzt.

Alex Bell Schreibstil ist erste Sahne. Detailliert, anschaulich, atmosphärisch und lebendig hat sie mich in die mystische Welt von Baton Noir entführt. So viel Magie + mystische Wesen sind mir schon lange in keinem Buch mehr begegnet. Die Story war – wenn auch ein bisschen vorhersehbar – einfach klasse. Jude war mir von Anfang an sympathisch, ihr Schicksal hat mich berührt und ich konnte mit ihr mit fühlen.

Der einzige Wermutstropfen ist das Ende, weil das für meinen Geschmack einfach zu offen ist. Vielleicht gibt es noch einen Folgeband, ein guter Ansatz wäre auf jeden Fall gegeben.

Trotz Ende, magische Urban Fantasy vom feinsten. Wer gerne in magische Welten abtaucht und sich in eine mystische Welt entführen lassen möchte, die man geradezu spüren kann, dem kann ich dieses Buch absolut empfehlen.

Weitere Meinungen:
“Tolle Atmosphäre, geniales Setting und gelungene Geschichte.”
von: Nicht Noch Ein Buchblog

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