Pretty Dead – Wenn zwei sich lieben stirbt die Dritte von Stefanie Hasse
„Pretty Dead – Wenn zwei sich lieben stirbt die Dritte“ von Stefanie Hasse
Ravensburger Verlag – 2020 – Jugendbuch – Hardcover – 370 Seiten – 16,99 € – Einzelband
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„Spannend, fesselnd und tragisch. Schwer aus der Hand zu legen.“
„Pretty Dead – Wenn zwei sich lieben stirbt die Dritte“ ist das zweite Buch, das ich von Stefanie Hasse gelesen habe. Schon bevor es erschienen ist war für mich klar das ich es lesen möchte. Das Cover hat mich geradezu angesprungen, es ist wunderschön + stylisch, es passt perfekt zur Geschichte. Auch ohne Schutzumschlag ist es traumhaft schön anzusehen.
Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte + so war es auch. Die Handlung hat mich ab der ersten Seite abgeholt und bis zur Letzten gefesselt und mit rätseln lassen.
Worum es in der Geschichte geht:
Sahra ist wunderschön und beliebt. Auf einem Halloween Ball bricht sie – bis dahin unerfindlichen Gründen – in den Armen ihres Freundes Chase auf der Tanzfläche tot zusammen.
War es ein Unfall oder Mord? Denn schnell wird klar das jeder in ihrem näheren Umfeld ein Motiv gehabt hätte, um sie gerne loszuwerden., denn Sahra war nicht was sie vorgab zu sein. Hinter dem hübschen Gesicht steckte eine intrigante und manipulative junge Frau, die alles dafür getan hätte, um die Kontrolle zu behalten.
Für Chase – ihren Freund, Brooke – ihre beste Freundin, Piper, Devin – ihren „Stiefbruder“ und Jam ändert sich alles als die Polizei ihre Ermittlungen aufnimmt und nach + nach ihre gut gehüteten Geheimnisse zum Vorschein kommen, sie somit potenzielle Verdächtige werden und sie sich mit sich selbst + denen die ihnen nahe stehen auseinander setzen müssen.
Zur Geschichte:
Die Geschichte beginnt an Halloween und wird aus verschiedenen Perspektiven ,von einem Erzähler aus der Sicht des jeweiligen Protagonisten erzählt.
Zuerst wird die Ballnacht + Sahras Tod beschrieben. Die Spannung, die sich bis zu Letzt durch die ganze Erzählung zieht, lässt nicht lange auf sich warten.
Direkt zu Anfang kann man schon eine handvoll Verdächtige ins Visier nehmen und mit rätseln, das ändert sich auch nicht, denn Stefanie Hasse führt ihren Leser gekonnt immer wieder auf neue Spuren und bringt neue Tatmotive und mögliche verdächtige ins Spiel.
Jeder der Protagonisten hat etwas zu verbergen und es ist spannend, die Geheimnisse und die Zusammenhänge nach und nach aufzudecken.
Geheimnisse, Lügen und Vertuschung sind das zentrale Thema der Geschichte. Aber auch Angst, Widerstand und Zorn spielen eine große Rolle.
Sahras Tod zwingt die Jugendlichen dazu sich mit sich selbst und ihren Taten auseinander zu setzten, ehrlich zu sich selbst und zu ihren Freunden zu sein.
Brookes und Chase Geschichte is zwar Vordergründig aber nimmt den anderen Schicksalen nicht den Raum, um auch an Bedeutung zu gewinnen.
Durch die ganzen 370 Seiten weiß man wirklich nie in welch Richtung sich alles entwickeln wird.
„Pretty Dead“ ist eine Verkettung von Schicksalen, denen Sahras Angst vor Verlust und Kontrollzwang zu Grunde liegt. Fesselnd, spannend aber auch tragisch nimmt die Geschichte ein Ende. Wobei Stefanie Hasse keine offenen Fragen zurück lässt und ihre Erzählung rund abschließt.
Die Charaktere:
Ich möchte über die Protagonisten gar nicht zu viel verraten, weil ihr Verhalten einen Großteil zur Spannung der Geschichte beiträgt + ich nicht spoilern möchte nur soviel:
Sie haben mir alle sehr gut gefallen. Ich fand sie greifbar, ihr Handeln nach vollziehbar und ihre Persönlichkeit lebendig ausgearbeitet. Ich wurde auch von dem ein oder anderen überrascht.
Sehr gut beschrieben fand ich wie die einzelnen Schicksale, der Protagonisten zusammenhängen und im Prinzip von einer einzigen Person gelenkt wurden.
Kurz möchte ich noch auf Sahra eingehen. Sie hat mich am meisten berührt – ich weiß sie war die Böse – aber, sie tat mir unendlich leid. Sie hat aus ihrer Sicht alles verloren und versucht verzweifelt die Kontrolle zu behalten + die Angst alles andere auch noch zu verlieren kostet sie am Ende das wertvollste was sie hat – ihr Leben. Das fand ich sehr traurig. Ihr Verhalten war zwar sehr drastisch, egoistisch und unüberlegt, aber aus ihrer Sicht durchaus nachvollziehbar.
Schreibstil und Lesefluss:
Stefanie Hasse schreibt perfekt. Flott + packend erzählt sie die Geschichte, so das bei mir dank ihrer bildhaften und atmosphärischen Beschreibungen Bilder im Kopf entstanden sind. Ich konnte mir jedes noch so kleine Detail super gut vorstellen, denn sie denkt wirklich an alles. Kleine Handgriffe, Düfte, Gedanken, was passiert gerade drum herum und noch vieles mehr, lassen eine so wundervolle Atmosphäre entstehen, das ich mich mitten drin gefühlt habe.
Die Gefühle der Protagonisten kamen bei mir an + ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, sie verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen.
Das ganze Buch lässt sich sehr flüssig lesen und die Perspektivenwechseln sind harmonisch, ineinanderfließend, sie sind perfekt aufeinander abgestimmt, so dass ich die volle Einsicht in die Handlung hatte + was in den Protagonisten vorging.
Durch die kurzen Kapitel kommt ein regelrechter Lesesog auf und ich wollte immer wissen wie es weiter geht. Die Grundspannung die sie durch die Handlung und ihren Schreibstil, durch das ganze Buch hält, ist regelrecht greifbar gewesen und erst mit dem gelungenen Ende auch spürbar von mir abgefallen.
Meine Meinung:
„Pretty Dead – Wenn zwei sich lieben stirbt die Dritte“ hat mir sehr gut gefallen. Es war spannend, fesselnd + die Tragik in der Geschichte hat mich berührt. Sahra tat mir so unendlich leid. Natürlich war ihr Verhalten sehr drastisch, aber dafür hat sie auch mit dem höchsten Preis, ihrem Leben, bezahlt. Die Geschichte ist voll von Geheimnissen, Lügen, Ängsten + Schicksalen, die untrennbar mit einander verbunden sind. Stefanie Hasse führt ihren Leser gekonnt in die Irre, liefert immer wieder neue Motive + Tatverdächtige, so dass ich bis zu Schluss mitgerätselt habe und trotzdem falsch lag. Mit diesem Ende hätte ich nicht gerechnet.
Der Schreibstil ist perfekt, lebendig + atmosphärisch. Die Perspektivenwechsel waren harmonisch + ineinander greifend.
Durch die kompletten 370 Seiten zieht sich eine fesselnde Grundspannung, die erst mit dem gelungenen Abschluss der Geschichte spürbar von mir abgefallen ist. Ich mochte alles Protagonisten, ich fand sie lebendig + greifbar, von dem ein und anderen wurde ich auch positiv überrascht. Brookes + Chase Handlung war zwar Vordergründig, aber hat den andern Schicksalen nicht den Raum genommen, um auch an Bedeutung zu finden. Das fand ich klasse.
Mir hat es großen Spaß gemacht das Buch zu lesen → absolute Leseempfehlung für alle, die gerne mit rätseln und Tiefe in einer Handlung + den Charakteren suchen.
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