Cryptos von Ursula Poznanski
„Cryptos“ von Ursula Poznanski
Loewe Verlag – 2020 – Dystopie / Thriller – Einzelband – Hardcover –
443 Seiten – 19,95 € – ISBN 978-3–7432–0050-0 – ab 14 Jahre
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„Faszinierende Welten und eine dynamische Story“
„Cryptos“ ist das erste Buch, das ich von Ursula Poznanski gelesen habe. Da sie hauptsächlich im Bereich Thriller schreibt und das nicht unbedingt mein Genre ist, sind ihre Bücher eher an mir vorbeigegangen. Neugierig hat mich die Mischung aus Dystopie, Thriller und virtuelle Realität gemacht und so durfte dieses Buch auf meiner Leseliste 2020 natürlich nicht fehlen. Und ich muss sagen, ja sie hat mich definitiv mit ihren super ausgedachten Welten abgeholt, es war eine spannende Reise für mich und ich werde bestimmt wieder etwas von ihr lesen.
Worum es in der Geschichte geht:
In ferner Zukunft ist die Erde weitgehendst unbewohnbar geworden, der Klimawandel hat hart zugeschlagen und die Menschen flüchten in virtuelle Welten, um die Umwelt zu schonen und so zur Regeneration der Natur beizutragen.
Jana ist eine junge Weltendesignerin und verbringt den Großteil ihrer Zeit im realen Leben um ihre Welten im Auge zu behalten. Sie hat drei Welten designt die alle sehr begehrt sind, doch eines Tages verschwinden einfach so Menschen daraus und es wird ein Mord begangen.
Als sie sich selbst auf die Suche nach dem Mörder macht und versucht herauszufinden was in ihren Welten schief läuft gerät sie in Lebensgefahr. Scheinbar hat sie mit ihren Ermittlungen in ein Wespennest gestochen und wird jetzt selbst zur gejagten. Welche Tragweite Janas Entdeckung hat, wird ihr erst nach und nach bewusst und dann liegt es an ihr viele Menschen vor dem sicheren Tod zu retten.
Zur Geschichte:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Ursula Poznanski redet nicht lange drum herum, sondern „Cryptos“ wird direkt spannend und es ist immer etwas los. Erzählt wird aus Janas Perspektive in der Ich Form.
Es wird ganz genau erklärt wie die Erde aussieht und wie lebensunfreundlich sie dank des Klimawandels geworden ist. Ganze Landstriche sind verschwunden, die Sonne scheint unerbittlich vom Himmel und die Vegetation ist auf ein Minimum geschrumpft.
Die Menschen leben in sogenannten „Wohndepots“, liegen dort in Kapseln und haben spezielle Anzüge an über die sie versorgt werden. Diese Kapseln dienen dazu in einer der virtuellen Welten zu leben. Das alles ist sehr anschaulich erklärt und bis ins kleinste Detail durchdacht.
Den dystopischen Part übernimmt die Firma Mastermind, die die Kapseln und somit den Zugang zu den virtuellen Welten stellt. Es gibt unendlich viele Welten und einen großen Teil lernt man im Laufe der Geschichte kennen. Jede ist ausführlich beschrieben, besonders und faszinierend.
Der Leser begleitet Jana auf ihrer Flucht und wie sie versucht herauszufinden wer + was hinter den verschwundenen Menschen steckt. Dabei wird es immer geheimnisvoller, aufregender + von Welt zu Welt fantasievoller.
Der Storyverlauf ist perfekt durchdacht und umgesetzt. Es bleibt durch die ganzen Seiten spannend + dynamisch. Es gibt einige unerwartete Wendungen, Geheimnisse, die gelüftet werden müssen und eine große Frage nach dem: Warum?
Auf den letzten Seiten passiert zwar viel, aber die Story zieht sich etwas und die Spannung flacht ab, hält sich aber im mittleren Bereich. Das Ende ist unspektakulär, aber durchaus gelungen + passend, die Geschichte schließt mit dem Ende den Einzelband in sich ab.
Die Charaktere:
Die Charaktere waren zwar gut beschrieben, aber leider hat es ihnen an Tiefe gefehlt. Für mich waren sie alle etwas blass. Es kamen keine Emotionen bei mir an, obwohl sich Jana mehr als einmal in Lebensgefahr befand, kam das nicht rüber. Trotzdem hat es mir Spaß gemacht ihre Abenteuer zu verfolgen.
Schreibstil und Lesefluss:
Ursula Poznanski hat einen super Schreibstil. Lebendig, anschaulich + flott. So mag ich das. Die Beschreibungen der Welten waren fantastisch, ich konnte mir jede davon ganz genau vorstellen. Ich hatte tatsächlich das Gefühl dort zu sein. Die Geschichte liest sich flott + flüssig und hakt an keiner Stelle.
Meine Meinung:
„Cryptos“ ist nicht wahnsinnig spannend, aber es ist abwechslungsreich, dynamisch und aufregende. Ich bin so begeistert von den Welten, die Ursula Poznanski erschaffen hat. Sie waren fantastisch beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte dort zu sein. Meine Lieblingswelt war definitiv die Elfenwelt „Macandor“. Manchmal habe ich sogar vergessen das es ein Thriller ist weil mich die Welten so abgeholt haben 🙂
Ich konnte mit den Charakteren zwar nicht wirklich mitfiebern oder mitbangen, dafür waren sie mir zu blass, aber ich mochte sie + es hat Spaß gemacht Jana auf ihrer Mission zu begleiten.
Die Idee dem Klimakollaps entgegenzuwirken, indem die Menschen in virtuellen Welten leben war neu für mich + hat mir sehr gut gefallen. Überhaupt fand ich die Mischung aus Thriller + Dystopie klasse. Ich würde dieses Buch gerne als Film sehen, das wäre bestimmt toll.
Für diese Geschichte kann ich auf jeden Fall eine Leseempfehlung aussprechen für alle die gerne in andere Welten abtauchen möchten und die nicht unbedingt den Nervenkitzel in einem Thriller suchen.
Weitere Meinungen:
“Mit „Cryptos“ hat Ursula Poznanski wieder einmal gezeigt, wieso ich ihre Jugendthriller so liebe. Hier stimmt einfach alles und so hatte ich das Buch in Rekordzeit gelesen….”