Rezension Der verbotene Wunsch
Der verbotene Wunsch – Die vier Göttergaben – Stefanie Hasse – Fantasy / Romantasy – März 2022 – KNAUR – 331 Seiten – Preis 14,99 € – ab 14 Jahre – ♥♥♥♥♥/5
Band 2 „Das verratene Herz“ ist im Mai 2022 erschienen.
„Vielleicht ist es an der Zeit, das eine Tochter der Dariana ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt“
Was wäre wenn deine Liebe ein ganzes Reich zerstören würde?
Darianas Palast ist aufgrund eines alten Zwiespalts zerrüttet. Frauen leben auf der einen Seite des Palastes und Männer auf der Anderen.
Ihr Leben lang wurde der jungen Princepa Malena eintrichtert das dies gut sei, denn Männern sei nicht zu trauen sie wolle nur schlechtes. Aber Malena kann und will das nicht glauben, denn ihr Bruder – der Princeps von Dariana – Valerian ist ihr bester Freund und engster Verbündeter. Früh schmieden die beiden einen Plan, um das immer fortwährende getrennt sei der Geschlechter zu durchbrechen. Doch als der Tag der Krönung kommt und beide, nach altem Brauch, ihren Wunsch niederschreiben dürfen entscheidet sich Valerian aus unerfindlichen Gründen gegen den lang gehegten Plan. Für Malena bricht eine Welt zusammen. Doch auch Valerian hat sich die Zukunft seiner Schwester und besten Freundin anders vorgestellt und steht unter enormem Entscheidungsdruck. Denn ein alter Fluch droht seine Schwester zu einem grausamen Schicksal zu verdammen.
Meine Meinung:
Ein Buch wie „Der verbotene Wunsch“ habe ich noch nie gelesen. Alleine schon für die Idee und die kreative Umsetzung vergebe ich 5 Sterne. Während der Geschichte konnte ich immer wieder Neues entdecken. Sei es die fantastisch ausgearbeitete Welt, die interessanten Charaktere oder der geheimnisvolle Fluch. Mich hat das Buch gefesselt, berührt und hat mich bis zur letzten Seite hoffen lassen. Liebe, Freundschaft, Vorurteile, fremde Bräuche, unterschiedliche Ansichten, Perspektivenwechsel, unverhoffte Wendungen fließen hier zusammen, lassen mit fiebern und hoffen.
Die Thematik des Getrenntseins, das (er)leben von Vorurteilen, aber auch speziell Frauenthemen hat Stefanie Hasse in eine mitreißende Erzählung gepackt. Die an keiner Stelle langatmig ist. Ganz im Gegenteil ich hatte beim lesen das Gefühl ich dürfe nichts verpassen alles sei wichtig, um das Puzzle zusammen zu setzen. Nun, ich musste auf die Auflösung warten, denn die Ausmaße des Fluchs sind nicht vorhersehbar.
Die Welt ist vielschichtig, bunt, exotisch und so fantasievoll beschrieben, so das ich beim lesen komplett in eine andere Zeit abtauchen konnte. Eine Mischung aus Orient, Mittelalter, Bräuche der First Nation erwarten hier den/die LeserIn. Auf einer Landkarte am Anfang des Buches besteht die Möglichkeit sich etwas zu orientieren, um besser nachvollziehen zu können in welchem Teil man sich gerade in Alania befindet.
Die Charaktere waren für mich greifbar und ihr Verhalten nachvollziehbar. Ganz besonders mochte ich Taipa die sich heimlich von ihrem Stamm im Westen entfernt und sich auf den Weg nach Dariana macht, um ihre Schwester vor dem Tod zu retten. Taipa hat auf mich eine ganz besonders beruhigende, geerdete Ausstrahlung und mit jedem ihrer Kapitel habe ich mich sehr wohl gefühlt.
Aber auch der junge Geistkrieger Cheveyo konnte mich mit seiner liebevollen Art gegenüber Taipa überzeugen.
Malena und Valerian kamen bei mir genauso an wie sie wahrscheinlich sollten, verzweifelt, hilflos, getrennt und suchend. Die Beiden haben trotz ihrer verzweifelten Lage, durch ihr Verhalten zueinander und gegenüber anderen im Laufe der Geschichte sehr viele Sympathiepunkte gesammelt.
Stefanie Hasses Schreibstil ist wie gewohnt flüssig, bildhaft, mitreißend und lebendig. Es fiel mir sehr leicht mir alles gut vorstellen zu können und mich in die Geschichte fallen zu lassen.
Das Ende war absolut nicht vorhersehbar und hat mich dann doch etwas schockiert. Heimlich hatte ich ja etwas anderes gehofft, aber dann würde es keinen zweiten Band geben 🙂 ich bin sehr auf „Das verratene Herz“ gespannt.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für alle Fantasy und Romantasy Fans, die etwas Neues entdecken wollen.
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