Die Kandidatin von Cate U. Barrett – Targan Saga 1

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Die Kandidatin – Targan Saga Band 1 – Cate U. Barrett – Dystopie / New Adult – Selfpublished – 2018 – Taschenbuch – 481 Seiten – 11,99€ – ab 18 Jahre – Rezensionsexemplar – ♥♥♥♥♥/5

Fällt es euch ab und zu schwer eine Rezension zu schreiben, aus Angst davor dem Buch nicht gerecht zu werden?

Gedankenmanipulation, freier Wille, Kontrollwahn und Überwachung. „Die Kandidatin“ ist ein Buch bei dem es mir – mal wieder – schwer fällt die richtigen Worte zu finden, um dem Inhalt gerecht zu werden.

Wenn mich nicht alles täuscht fiel es mir schon bei „Die Magie von Salz und Gold“ der Autorin schwer. Ihre Geschichten sind so wahnsinnig kreativ und komplex, dass es echt schwer ist, sich auf das wesentliche zu konzentrieren bzw. das Wichtigste kurz zusammen zu fassen. Warum? Weil eigentlich alles irgendwie wichtig ist. Es gibt keine überflüssigen Floskeln oder irgendwelche Seiten, um das Buch zu füllen. Information an Information und ein ständiges vorantreiben der Handlung bestimmen Cate U. Barretts Geschichten.

Natürlich werde ich es versuchen, aber es gibt bestimmt noch viel, viel mehr zur Geschichte zu sagen.

„Die Kandidatin“ ist der erste Band der 5-teiligen dystopischen Reihe, in der es um Überwachung und Manipulation geht.

Cate U. Barrett hat mir verraten, dass der erste Teil sich noch sehr gut uns Genre Dystopie einordnen lässt, während in den Weitern die Genre verschwimmen.

Alle Teile der Reihe:

• Die Kandidatin (2018)
• Der Verräter (2018)
• Die Rebellin (2018)
• Der Namenlose (2019)
• Die Weltenerschaffer (2020)

Worum es in der Geschichte geht:
Luca lebt in München, sie ist Spieleentwicklerin für die Software Firma Y-Soft. Völlig versunken in den Welten, die sie für das Computerspiel Yara erschafft. Sie ist zufrieden. Ihr Leben läuft gut.

An ihrem 29. Geburtstag bekommt sie Besuch. Targan – ein Elite Konzern – steht vor der Tür und bietet ihr die Chance in einer Dreiwöchigen Prüfungsphase ein Teil der Elite zu werden.

Zuerst lehnt Luca ab. Doch wenig später erwacht sie auf der privaten Insel des Konzerns. Hatte sie doch nicht abgelehnt?

Widerstrebend nimmt sie an der Prüfungsphase teil und stellt sich den fordernden Quests. Doch was sich hinter dem Elite Konzern verbirgt, ist mehr als erschreckend. Und dann ist da noch Draven. Der Mann, an den sie vor Jahren ihr Herz verloren hat. Aber jetzt ist er der Feind. Und Luca weiß schon bald nicht mehr, ob sie ihrem Verstand und ihrem Herz noch trauen kann. Alles fühlt sich falsch an.

Zur Geschichte:

„Wo bin ich?“

diese Frage stellt sich Luca auf den 481 Seiten nicht nur einmal.

Die Geschichte beginnt in einem sterilen, weiße Raum auf Targan Island. Hier begegnet man Luca, wie sie aus eiern Narkose erwacht und versucht sich an die Geschehnisse der letzten Stunden zu erinnern.

Aus ihrer Sicht erzählt sie wie es dazu kam, dass sie nun hier ist.

Das Buch ist in Drei Teile eingeteilt.

Im ersten Teil erfährt der/die Leser:in vieles über Lucas Vergangenheit, die erste Quest findet statt, man lernt Targan Island kennen, das System wir erklärt, die Gegenpartei – die Amancai – werden erwähnt.

Im Mittelteil begleitet man die Protagonistin dabei, wie sie Draven näher kommt, was das mit ihr macht und die zweite Quest findet statt. Auch geht es tiefer in den Targan Konzern.

Im Dritten und letzten Part nimmt Luca an der letzten Quest teil und die Amancai werden sichtbarer.

Der Einstieg ist direkt spannend und gerade zu Anfang strömen auf den/die Leser:in sehr viele Informationen ein.

Dabei ist die Erzählung klar strukturiert und es wird alles verständlich und ausführlich erklärt.

Der Targan Konzern ist mächtig, bestens vernetzt und organisiert. Es herrscht auf der Insel ein eigenes politisches System. Auf der unabhängigen Insel gibt es eigene Gesetzte und die Bevölkerungsstruktur ähnelt dem indischen Kastensystem. Das Setting ist futuristisch + technisch. Auch das wird alles sehr genau und ausführlich beschrieben.

Die Elite ist dekadent, rücksichtslos, perfide, leidet an Kontrollwahn und hat fanatische Wesenszüge.

Themen wie: Manipulation, Kontrolle, Widerstand, Liebe und der Wunsch nach Weltherrschaft stehen im Vordergrund.

Die Liebesgeschichte ist passend mit eingebaut und trägt wesentlich zum Verlauf der Handlung bei. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende spannend. Die Kapitel sind relativ lang und die Erzählweise lebendig. Man kann Lucas Gedanken ungefiltert verfolgen und hat das Gefühl dabei in ihrem Kopf zu sein.

Die Charaktere:

Die Charaktere sind alle perfekt ausgearbeitet und umgesetzt. Luca war mir direkt sympathisch. Sie ist intelligent, clever, dickköpfig und neugierig. Weder lässt sie sich blenden, noch nimmt sie alles als gegeben hin.

Aber auch Draven war ein sehr interessanter, nicht durchschaubarer Charakter. Zusammen waren die beiden explosiv. Das hat mir sehr gut gefallen.

Mein Fazit:

Die Gedanken sind frei!? Willkommen bei Big Brother 3.0. Wow, das war heftig. Lucas Geschichte ist spannend, aufregend, hot, nervenaufreibend und ich habe mehr als einmal: „Krass“ gedacht.

An diesen Seiten bin ich geklebt. Die Handlung, das Targan System, die Amancai alles ist perfekt durchdacht und erklärt. Der Erzählstil war anders – aber guuuut. Alles was Luca erlebt konnte ich durch diese Art – ihre Gedanken in Worte zu fassen – miterleben.

Die Kapitel sind ein bisschen lang, aber das hat sehr gut gepasst, um die verschiedenen Handlungsstränge zu erzählen. Luca war mir sehr sympathisch. Sie ist intelligent, neugierig, nimmt nicht als gegeben hin und hat Targan Island ordentlich aufgemischt.

Beim Targan System blieb mir der Mund offen stehen, so etwas habe ich noch nicht gelesen. Ich möchte gar nicht so viel dazu erzählen, weil ein wesentlicher Teil der Spannung darauf beruht, diese Welt und ihre Bewohner zu entdecken. Nur soviel: Die Gesellschaft ist dekadent, perfide, leidet an Kontrollwahn und spielt auch ansonsten gern mal Gott.

Die Beziehung zwischen Luca und Draven war ziemlich hot, sehr passend geschrieben + wichtig für den Verlauf und das vorankommen der Handlung.

Es geht um Macht und Manipulation – sogar soweit, dass der Mensch als „Werkzeug“ benutzt wird und keinen freien Willen hat.

Krasses Leseerlebnis und absolute Empfehlung für alle Dystopie Fans. Ich freue mich auf Band 2 „Der Verräter“.

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