Rezension Maze Cutter 1 von James Dashner
Maze Cutter 1 ~ Das Erbe der Auserwählten – Spin-Off zu Maze Runner – James Dashner – Dystopie – Carlsen Verlag – 2023 – 346 Seiten – 15€ – 1 Band der Reihe – Taschenbuch – Originaltitel: THE MAZE CUTTER – Übersetzung: Birgit Niehaus – ab 14 Jahre – ♥♥♥♥/5
Wie steht ihr zu Spin-Offs? Lest ihr sie? Oder wollt ihr euch die Original Geschichte bewahren?
Die Maze Runner Reihe gehört zu meinen liebsten Dystopien. Als ich erfahren habe das es ein Spin-Off zur Reihe geben wird habe ich mich riesig gefreut. James Dashner’s Schreibstil mach ich sehr, sehr gerne. Die Geschichte um Thomas hat mich schon damals fasziniert. Außerdem war ich sehr gespannt darauf wie die Welt 73 Jahre nach dem Brand sein wird. Wie die Menschen jetzt leben oder ob sich die Erde mittlerweile etwas erholt hat.
Interessant fand ich auch den Fokus, den James Dashner in seiner neuen Reihe legt.
Worum es in der Geschichte geht:
73 Jahr nach den Ereignissen im Labyrinth und dem Brand hat die Welt sich verändert. Das Virus ist mutiert und die Cranks sind schlauer geworden.
Eines Tages strandet ein Schiff auf der ruhigen Insel, die Isaac + Sadina ihr zu Hause nennen, mit etlichen Toten an Bord. Die einzige Lebende – Ketter – überredet einige der Inselbewohner ihr nach Los Angeles zu folgen, um ein Heilmittel gegen den Brand zu finden. Womit die kleine Truppe nicht gerechnet hat ist, dass sie in einen Glaubenskrieg gerät, der sie das Leben kosten könnte.
Zur Geschichte:
„… Und trotzdem verschafft mir ein Gedanke Frieden: Ich habe Freunde gehabt. Und sie hatten mich.“… (Newts Tagebuch)
Die Geschichte beginnt mit einem Auszug aus Newts Tagebuch und geht dann über in einen Prolog. In diesem sinnt Thomas über seinen alten Freund und dessen Krankheit nach.
Danach wird aus verschiedenen Erzählperspektiven weiter erzählt. Es gibt vier Hauptstränge Alexandra, Isaac, Minoh + Jackie. Aus deren Sicht wird die Story rundum beleuchtet.
Der Einstieg ist sehr spannend. Es gibt sehr vieles zu entdecken. Wobei mir persönlich zu Anfang ab und zu unklar war, ob die Protagonisten nun auf der selben Seite des Kontinents zu Hause sind oder ob es sich um unterschiedliche Schauplätze handelt. Gegen später wird das aber näher erläutert und Klarheit geschaffen.
Das Buch ist in 4 Teile eingeteilt. In den ersten 3 spielen sich die verschiedenen Erzählstränge im Wechsel, unabhängig von einander, ab. Am Ende von Teil 3 treffen die Protagonisten aufeinander.
Die Welt ist von entspannt, ruhig bis düster und traurig. Je nachdem aus welcher Sicht erzählt wird Es gibt verschiedene Regierungssysteme und andere Besonderheiten nach und nach wird alles sehr gut erklärt. Das System ist sehr gut ausgedacht und spannend erzählt. Ab Los Angeles wird es sehr postapokalyptisch. Zerstörung, Verrottung, menschenleere Weiten und eine Natur, die sich zurückholt was ihr gehört dominieren die Atmosphäre dort.
Im Fokus der Geschichte stehen Religion, Fanatismus, Götterverehrung, Neuanfang, Selbstfindung, Freundschaft und der Wunsch zu überleben.
Die Charaktere:
Es gibt ziemlich viele Charaktere. Zumeist handelt das Erleben von Gruppenerzählungen. Trotzdem sind alle Personen sehr gut ausgearbeitet und beschrieben. Sie sind lebendig, greifbar und interessant. Mir persönlich waren es aber einen kleinen Tick zu viele. Es fällt mir schwer bei so großen Gruppierungen den Überblick zu behalten.
Besonders angetan hatten es mir aber Minoh und seine Freundin Roxy. Die beiden hatten eine wunderbare Dynamik. Minoh ist ein sehr spezieller Charakter. Er ist auf der Suche nach Sich, nach Halt. Und das hat mich berührt.
Roxy – eine ältere flotte Dame – um die 50 hat mich mit ihrem Witz und ihrer unbeschwerten, herzlichen Art sofort für sich gewonnen.
Der Schreibstil:
James Dashner schreibt fantastisch. Da ich ein sehr großer Freund von Metaphern bin hat er bei mir mit seiner Art die Geschichte zu erzählen voll ins Schwarze getroffen. Er schreibt lebendig, fesselnd und mitreißend. Was er zu Papier bringt lässt sich flott und ohne Mühe lesen.
Mein Fazit:
Ein gelungener dystopischer Reihenauftakt. Mich hat der erste Band neugierig gemacht. Die Welt ist interessant aufgebaut und super erzählt. Die Idee der unterschiedlichen Glaubensrichtungen + der Konflikt untereinander war gut beschrieben. Es gab für mich, in dieser gefährlichen, bedrückenden Atmosphäre, viel neues zu entdecken.
Die Charaktere mochte ich alle. Besonders den unberechenbaren Minoh und seine neue Freundin Roxy. Die Art der älteren Dame hat mich begeistert und die Freundschaft, die die beiden zu einander entwickeln berührt.
James Dashner’s Schreibstil ist flott, lebendig und die Art wie er mit Metaphern arbeitet hat mir richtig gut gefallen. Die Geschichte war – bis auf wenige Abschnitte – spannend. Mein einziger Kritikpunkt sind die vielen, vielen Charaktere. Es viel mir etwas schwer den Überblick zu behalten. Aber ganz klare Leseempfehlung für alle Maze Runner und Dystopie Fans.
Weitere Meinungen findest du bei:
mandysbücherecke.de
sannesbookcatalogue.com
2 Kommentare
Jill von Letterheart
Liebe Claudi,
deine Rezension macht echt neugierig! Ich war mir bei dem Buch nämlich noch ein wenig unsicher. Ich finde James Dashners Ideen grandios, bin bei der Hauptreihe aber mit seinem Schreibstil nicht so warm geworden. Jetzt möchte ich aber doch nochmal mein Glück versuchen 🙂
Liebe Grüße
Jill
Claudi
Hallo Jill,
ich bin gespannt wie es dir gefallen wird 🙂
Hab ganz viel Spaß beim erkunden der neuen Welt.
Liebe Grüße Claudi